LICHT INS DUNKEL HYPO-ALLERGENES FUTTER BEI FUTTERUNVERTRÄGLICHKEITEN UND ALLERGIEN
Updated: Nov 9
Hypoallergenes Futter bei Futterunverträglichkeit – kurzfristige Hilfe, aber keine Heilung
1. Was ist hypoallergenes Futter überhaupt? und hilft es bei Futterunverträglichkeit ?
„Hypoallergen“ bedeutet „weniger allergieauslösend“.Dieses Futter wird speziell für Tiere (meist Hunde oder Katzen) hergestellt, die allergisch auf bestimmte Nahrungsbestandteile reagieren – z. B. auf Eiweißquellen wie Rind, Huhn oder Milchprodukte.
2. Wie funktioniert der Mechanismus?
Hypoallergenes Futter enthält Eiweiße (Proteine), die chemisch verändert oder ungewöhnlich gewählt sind:
Hydrolysiertes Eiweiß:Die Eiweißmoleküle werden in so kleine Stücke (Peptide) gespalten, dass das Immunsystem sie nicht mehr als Allergen erkennt.→ Das Immunsystem reagiert also nicht mehr mit Entzündung, Juckreiz oder Durchfall.
„Novel Protein“-Futter:Hier wird eine ungewöhnliche Eiweißquelle verwendet (z. B. Pferd, Kaninchen oder Insektenprotein), mit der das Tier noch keinen Kontakt hatte.→ Daher besteht zunächst keine allergische Reaktion.
3. Warum das die Symptome nur unterdrückt:
Das hypoallergene Futter verhindert nur den Kontakt des Immunsystems mit dem Stoff, auf den es überreagiert. Die Überempfindlichkeit selbst bleibt bestehen – sie wird nicht „geheilt“.
Sobald das Tier wieder mit dem ursprünglichen Allergen in Kontakt kommt (z. B. durch ein Leckerli, Futterwechsel oder Umweltkontamination),
kommen die Symptome sofort zurück.
Das Futter wirkt also ähnlich wie ein Allergie-„Schutzschild“, nicht wie eine Therapie, die das Immunsystem umlenkt oder die Allergie beseitigt.
4. Zwischen-Fazit
Hypoallergenes Futter kann vorübergehend vielleicht die Lebensqualität des Tieres verbessern, Juckreiz, Hautentzündungen und Verdauungsprobleme reduzieren
Aber: Es ist keine Heilung, sondern eine Dauermaßnahme zur Symptomkontrolle.
5. Wenn im Hintergrund weiterhin Darmentzündungen bestehen
Selbst wenn das hypoallergene Futter die äußeren Symptome (z. B. Juckreiz, Hautprobleme, Durchfall) mildert, kann im Inneren des Körpers – insbesondere im Darm – weiterhin eine stille Entzündung bestehen.Das geschieht häufig, wenn die Darmbarriere (die Schleimhaut) schon durch frühere Reizungen oder Allergien geschädigt wurde.
Was dann im Körper passiert:
1. „Leaky Gut“ – durchlässiger Darm
Die Entzündung zerstört teilweise die schützende Schleimhautschicht und öffnet die sogenannten „Tight Junctions“ zwischen den Darmzellen. → Dadurch gelangen unvollständig verdaute Eiweiße, Bakterienbestandteile
oder Toxine in den Blutkreislauf.
2. Chronische Immunaktivierung
Das Immunsystem erkennt diese Fremdstoffe als Bedrohung und bleibt ständig in Alarmbereitschaft.
→ Es entstehen niedriggradige, aber dauerhafte Entzündungen
im ganzen Körper (systemische Entzündung).
3. Folgen im Organismus
Diese chronische Aktivierung kann:
den Stoffwechsel belasten (z. B. Leber, Nieren, Nebennieren),
das Immunsystem schwächen oder fehlsteuern,
neue Unverträglichkeiten begünstigen
und Haut-, Gelenk- oder Energieprobleme verstärken.
4. Teufelskreis
Die Entzündung im Darm verhindert eine vollständige Regeneration der Schleimhaut.
→ Dadurch bleibt der Darm durchlässig → wieder Immunreaktion
→ wieder Entzündung.
Ein Kreislauf, der sich selbst aufrechterhält, auch wenn das Futter „symptomarm“ erscheint.
Fazit:
Hypoallergenes Futter kann die sichtbaren allergischen Symptome unterdrücken,
aber wenn die Darmentzündung als eigentliche Wurzel bestehen bleibt, dann arbeitet der Körper ständig im Hintergrund gegen sich selbst:
Das Immunsystem bleibt überreizt,
die Nährstoffaufnahme leidet,
und langfristig können sekundäre Probleme (z. B. Haut, Stoffwechsel, Immunschwäche) entstehen.
Wichtig:
Für eine echte Heilung oder Stabilisierung reicht es daher nicht, nur das Allergen zu vermeiden.
Es braucht zusätzlich:
eine gezielte Darmsanierung (z. B. durch Prä-/Probiotika, Schleimhautunterstützung),
eine Wiederherstellung der Darmbarriere,
und ggf. eine Entlastung des Immunsystems
über geeignete Mikronährstoffe oder Therapieformen, welche das Endocannabinoidsystem unterstützen.


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