WURMKUR HUND | NUTZEN ODER MEHR SCHADEN ?
Updated: Nov 12
Braucht es wirklich Chemie oder geht es womöglich auch anders ?
Verdauungsphysiologie des Hundes (Kurzüberblick)
Magen-pH: Sehr sauer (1–2 im nüchternen Zustand), dient der Keim- und Parasitenabwehr.
Dünndarm-pH: Steigt auf etwa 6–7.
Dickdarm-pH: Etwas niedriger (5,5–6,5), abhängig von Futter und Darmflora.
Verdauungszeit: Deutlich kürzer als beim Menschen – 8 bis 12 Stunden im Schnitt.
Darmflora: Weniger komplex als beim Menschen, aber stark abhängig von der Ernährung (Rohfütterung vs. Trockenfutter).
Diese schnelle, saure, enzymstarke Verdauung ist eigentlich ein guter Schutz – aber nur, solange sie optimal funktioniert.
Wann sich Würmer beim Hund wohlfühlen
Würmer (z. B. Spulwürmer, Hakenwürmer, Peitschenwürmer, Bandwürmer) fühlen sich wohl, wenn das Verdauungsmilieu und die Abwehrmechanismen geschwächt sind:
Begünstigende Bedingungen:
Faktor | Wirkung auf Wurm-Besiedlung |
Verminderte Magensäureproduktion (z. B. bei alten oder kranken Hunden, bei dauernder Fütterung mit stark verarbeitetem Futter) | Wurmeier/Larven überleben den Magen leichter. |
Unausgewogene Darmflora (Dysbiose) | Schwächt die lokale Immunabwehr und begünstigt Anheftung der Parasiten. |
Trockenfutter mit hohem Kohlenhydratanteil | Erhöht pH im Darm (weniger sauer), fördert Fehlgärung, verringert Schutzflora. |
Ballaststoffarme, enzymarme Ernährung | Verlangsamt den Stuhltransport – Würmer können sich leichter festsetzen. |
Stress oder Krankheit | Schwächt Immunsystem und Verdauungsfunktion. |
Feuchte Umgebung, verunreinigte Böden | Erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Wurmeier aufgenommen werden. |
Darmmilieu der verschiedenen Wurmarten beim Hund
Wurmart | Bevorzugter Ort | Lebensweise |
Spulwurm (Toxocara canis) | Dünndarm | Ernährt sich vom Speisebrei; häufigster Wurm bei Welpen. |
Hakenwurm (Ancylostoma spp.) | Dünndarm | Saugt Blut aus der Darmschleimhaut → kann Anämie verursachen. |
Peitschenwurm (Trichuris vulpis) | Dickdarm, Blinddarm | Verankert sich in der Schleimhaut, ernährt sich von Blut und Gewebsflüssigkeit. |
Bandwürmer (Dipylidium, Taenia) | Dünndarm | Nimmt Nährstoffe über Körperoberfläche auf; häufig durch Flöhe übertragen. |
Wann sich Würmer nicht wohlfühlen
Würmer mögen keine Umgebung, in der:
die Magensäure stark ist (pH niedrig → Larven überleben schlechter),
die Darmflora stabil und probiotisch aktiv ist, z. B. durch Rohfütterung mit Fermenten oder Joghurt (wenn vertragen),
die Peristaltik aktiv ist (durch natürliche Ballaststoffe, Bewegung),
das Immunsystem gut arbeitet, z. B. durch artgerechte Ernährung, wenig Stress,
pflanzliche antiparasitäre Stoffe regelmäßig vorkommen, z. B.:
Kürbiskerne (Cucurbitin),
Kokosöl (Laurinsäure),
Karotten (Rohfaser + Beta-Carotin),
Kräuter wie Wermut, Thymian oder Oregano
Ich empfehle die Kräutermischung HERBS 1 von naVita mit folgenden Kräutern
Männerfarn, Knoblauch, Gänsefuss, Faulbaum, Kamille, Zimt, Kürbis, Rhabarber, Rainfarn, korsisches Moos, Heiligenkraut, Wurmsamen, Enzian, Wiesenkümmel, Curcuma, Absinth, Eukalyptus, Heidelbeere, Dill, Gewürznelke, Zitronenmelisse, Wacholder, Brokkoli, Thymian, Aloe, Kamala, Arecanuss
Solltest Du Deinem Hund trotzdem mal eine Wurmkur verabreichen müssen, dann empfehle ich danach unbedingt, den Darm wieder aufzubauen.
Kontaktiere mich hierzu gerne für Beratung unter www.GESHUNDesLeben.ch
Mit dieser Kräutermischung habe ich übrigens ein Experiment bei meinem eigenen Welpen gemacht, welcher mit Giardianbefall zu mir kam. Ich habe dem Hund in Eigenverantwortung die HERBS 1 über einen längeren Zeitraum verabreicht und danach das Ergebnis durch einen WurmCHECK überprüft. Mein Hund war WURMFREI ! Also auch hier, bitte zuerst checken dann handeln !
der Zusammenhang von Wurmkuren und Bauchspeicheldrüse
Regelmässige und völlig unnötige (da unwirksame) Wurmkuren können langanhaltend die Bauchspeicheldrüse Deines Hundes / Deiner Katze schädigen.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) ist gekennzeichnet durch einen Rückstau der Verdauungsenzyme, die statt in den Dünndarm ins Organgewebe gelangen und dort Reizungen und Schädigungen verursachen.
Bekannte Risikofaktoren beinhalten bestimmte Medikamente wie Wurmkuren, Narkosen und bestimmte Antibiotika.
Eine Infektion mit Erregern wie Egeln oder Toxoplasmen ist sehr selten. Eine chronische Entzündung der Leber und des Darmes kann jedoch auf die Bauchspeicheldrüse übergreifen und zu einer Pankreatitis führen.




Comments